Im ersten KITE-Workshop wurden in einem Designthinkingprozess die Anforderungen/Bedürfnisse der Zielgruppe in den Blick genommen und genauer analysiert, alle Teilnehmerinnen auf einen gemeinsamen Kenntnisstand zu den Projektinhalten und –zielen gebracht und sechs Arbeitspakete für die Weiterentwicklung der entstandenen Ideen entwickelt. Daraus sind die folgenden Expertisen entstanden:
1. KI und Feminismus: Schlaglicht auf aktuelle Diskussionen und Debatten
Die Expertise gibt einen Einstieg in die Debatte um künstliche Intelligenz (KI) & Feminismus und liefert grundlegende Definitionen und Informationen zum Thema. Künstliche Intelligenz wird bereits in unterschiedlichen Lebensbereichen eingesetzt und hat somit gesellschaftliche Auswirkungen. Die KI-Forschung und ihre Entwicklungsbereiche sind nicht divers genug. Die fehlende Diversität in der KI-Branche hat Konsequenzen für die Technologie selbst. So spiegeln sich diskriminierende Gesellschaftsstrukturen wie Sexismus auch in Spracherkennungssoftwares oder Bilderkennungssoftwares wider. Feministische Strömungen haben langjährige Erfahrung mit der Benennung und Bekämpfung diskriminierender Strukturen und können so wertvolle Beiträge in den KI-Debatten liefern. Weltweit formieren sich immer mehr Initiativen und Projekte, die feministische Positionen zu KI-Themen vertreten und an alternative Ansätzen für eine gemeinwohlorientierte KI arbeiten.(zur Expertise)
2. Mögliche Anwendungsszenarien von Künstlicher Intelligenz im Projekt KITE – EAF Berlin
In dieser Expertise werden ausgehend von geschlechtsspezifischen Stereotypisierungen/ Diskriminierung von Gründerinnen die möglichen Einsatzfelder von KI im KITE Projekt beschrieben. Unbewusste Denkmuster und Diskriminierungserfahrungen hindern viele Frauen am Weg in die Selbständigkeit oder erschweren den (Berufs-) Alltag von Gründerinnen. Die in der Arbeit vorgestellten Beispielprojekte und -produkte mit Ähnlichkeiten zum Gründungskontext haben gezeigt, dass richtig entwickelte, trainierte und eingesetzte KI-basierte Systeme enormes Potenzial bei der Lösung aktueller Probleme bieten – auch im Bereich weiblicher Gründungen. Um Visionen zu entwickeln, was mit Hilfe von KI im Themenfeld unbewusste Denkmuster und Diskriminierungen von Gründerinnen möglich ist, wurde eine Toolbox mit sechs verschiedenen Anwendungsszenarien für den Einsatz von KI im Gründungskontext entwickelt, die beliebig miteinander kombiniert werden können. (zur Expertise)
Die Expertise identifiziert ausgehend von der Diskrepanz des Musters einer „idealen Gründung“ und dem Selbstbild der Gründerinnen Gründungshemmnisse für Female Entrepreneurs. Dabei sind nicht nur das Gründungsideal, sondern auch das Setting der Gründungsberatung, die Berater*innen und nicht zuletzt die Gründerinnen selbst, von unbewussten Diskriminierungsprozessen und Geschlechterstereotypen geprägt. Das wird auch anhand praktischer Beispiele aus der Gründungsberatung deutlich. Aufbauend werden Thesen zur Wirkung von Diskriminierungserfahrungen in Beratungsprozessen entwickelt und mit Handlungsoptionen untersetzt. (zur Expertise)
Diese Expertise geht von der Frage aus, was es braucht, um das bereits vielfach prognostizierte wirtschaftliche Potenzial und die gesellschaftliche Transformationsleistung des Female Entrepreneurship zu verwirklichen? In der Vergangenheit waren Aktivitäten zur Förderung des Female Entrepreneurship eher als Defizitreduzierung denn als Potenzialentfaltung angelegt. Es wird ein Ansatz vorgestellt, der Perspektiven für die Förderung des Female Entrepreneurship eröffnet, die sowohl eine Reduzierung von (unbewussten) Wahrnehmungsverzerrungen als auch ein Verhaltensdesign im Kontext von Diskriminierungsmustern in den Fokus stellt.
Mit der Utopie von Equiterra bietet sich eine Ausgangslage, von der aus sich das vorgestellte Wunschbild eines diskriminierungsfreien Female Entrepreneurship Ökosystems mit der Wirklichkeit abgleichen lässt. Es entsteht ein Ansatzpunkt, der dank neuer digitaler Technologien als virtueller Raum prototypisch (weiter-)entwickelt und ausprobiert werden kann. (zur Expertise)
Die Analyse zeigt Diskriminierungsparameter im Gründungsprozess und deren dazugehörige Determinanten auf, die sich in allen Phasen des Gründungsprozesses und insbesondere in den Schlüsselszenen unterschiedlich ausprägen. In einer ersten Phase wurden im Workshop die ermittelten Diskriminierungsparameter und Determinanten verifiziert bzw. angepasst.
Auf Basis der im Rahmen der Gruppenarbeiten ermittelten Erkenntnisse und sich daraus ergebender Bestätigungen resp. Anpassungsbedarfe und Erweiterungen der Diskriminierungsparameter und Determinanten geht es in einer zweiten Phase um die Weiterentwicklung und abschließende Formulierung der Diskriminierungsparameter und der Determinanten. Im Anschluss daran können konkrete Ziele und Maßnahmen zu jedem einzelnen Diskriminierungsparameter formuliert und für die KI anwendbar gemacht werden. (zur Expertise)
Das Konzept beschreibt ein Design zur quantitativen Erhebung sowie Analyse von Erfahrungen der Gründerinnen und Unternehmerinnen. Dazu wird ein sozialwissenschaftlich fundiertes Verfahren vorgeschlagen und ausgeführt, welches es ermöglicht, „qualitativ“ diskriminierende Erfahrungen von Gründerinnen und selbständigen Frauen quantifizierend zu erheben und für die Weiterverwendung in einer Datenbank nutzbar zu machen.(zur Expertise)